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Thüringer Preis für Industriekultur geht an die Schieferbücher I-IV

Weiterer Preis für die Studie über das Conrod-Werk in Ziegenrück.

 

 Am 12. März hatte die Historische Kommission für Thüringen unter der Leitung von Professor Greiling zur diesjährigen Preisverleihung der Preise für Industriekultur in die Schott Villa Jena eingeladen. Das Wohnhaus von Otto Schott und heutige Museum ist ein bedeutender Ort der Thüringer Industriegeschichte. Nur vier der vorgesehen sechs Preis wurden vergeben, da sich die Jury trotz guter Qualität und einer Anzahl von Arbeiten im zweistelligen Bereich nicht auf zweite Preise einigen konnte. So wurde in den beiden Kategorien Neue Forschungen im Bereich Wirtschafts- und Sozialgeschichte und in der neu aufgenommen Kategorie Dokumentationen zur Bewahrung und Vermittlung jeweils nur ein erster und dritter Preis vergeben.

 

Preise in der Kategorie der Bewahrung und Vermittlung nach Ostthüringen

 

 Zwei der vier vergebenen Preise gehen nach Ostthüringen in die Region von Saale und Orla, beide in der neu aufgenommen Kategorie für Dokumentationen, die sich der Bewahrung und Vermittlung der Thüringer Industriegeschichte in der Breitenkultur widmen. Über den ersten Preis in dieser Kategorie freuen konnten sich die drei Autoren der Bücher „Thüringisch-fränkischer Schieferbergbau“, Frank Barteld, Siegfried Scheidig und Frank Schein. In ihrer Begleitung war auch Verlagsgründer Hans-Jürgen Barteld und der Saalfeld-Rudolstädter Landrat Marko Wolfram, der das Projekt der Schieferbücher von Anfang an maßgeblich unterstützt hatte und der als erster gratulierte. „Die Auszeichnung ist höchst verdient und ich freue mich nun umso mehr auf Band 5, der überwiegend die fränkische Seite bearbeiten wird.“

 

Die Laudatio übernahm Prof. Timo Mappes, der Gründungsdirektor des Deutschen Optischen Museums in Jena. „Diese Laudatio kommt von Herzen, da mich das Werk der drei wirklich auf so vielen Ebenen begeistert“, sagt er. Umso mehr konnte er sich freuen, dass er die vier Bände als Geschenk gleich in die Bibliothek seines Museums aufnehmen konnte.

 

„Zahlreiche Einreichungen unterschiedlichster Formate gingen hier bei der Historischen Kommission für Thüringen ein“, so Mappes in der Laudatio. „Ein Beitrag stach besonders qualitätsvoll hervor – so dass wir uns als Jury rasch einig waren, dieses Werk müsse unbedingt ausgezeichnet werden: Die von Siegfried Scheidig, Frank Barteld und Frank Schein vorgelegten vier Bände „Thüringisch-Fränkischer Schieferbergbau“. Das Werk ist zwischen 2017 und 2022 erschienen und teilweise bereits in der zweiten Auflage zu haben.

 

In seiner Laudatio nennt Mappes die Superlative dieser Buchausgabe: 1196 sehr sorgfältig recherchierte und äußerst ansprechend gestaltete Seiten werden mit 2000 reichhaltig und gehaltvoll gewissenhaft nummerierten Abbildungen bestückt. „Diese Bände beleuchten stets holistisch den heimatgeschichtlichen Kontext. Den Autoren gelingt es, die Geschichte des Schieferbergbaus in den fränkisch-thüringischen Lagerstätten ganzheitlich lebendig werden zu lassen. Man gewinnt den Eindruck, als habe man ohne diesen blaugrauen Stein gar nicht leben können.“

 

Die Autoren sind eng befreundet: Siegfried Scheidig, Jahrgang 1954 aus Lauenstein, ist Kreisheimatpfleger im Landkreis Kronach. Frank Schein aus Pößneck, Jahrgang 1967, ist vom Fach Elektroplaner. Frank Barteld aus Berga/Elster bei Greiz, Jahrgang 1977, führt seit 2014 den von seinem Vater Hans-Jürgen Barteld gegründeten Verlag Barteld in Berga/Elster und Bucha fort und beschäftigt sich vor allem mit dem Öffentlichen Verkehr. ...

 

Die erste Laudatio des Abends galt zuvor Andreas Schmidt, der für seine Studie über das Conrod-Kraftwerk Ziegenrück einen dritten Preis in der neuen Kategorie Bewahrung und Vermittlung erhielt. In fast 30 Jahren als Leiter des Wasserkraftmuseums Ziegenrück hatte er dort die Dauerausstellung zur ehemaligen Saalekaskade aufgebaut und Sonderausstellungen organisiert. „Er legt Wert auf die unmittelbare Erfahrbarkeit“ – weshalb er eine Turbine aus dem Jahr 1900 reaktivieren ließ. 

Die „Faszination für das Bauwerk“, eben das Conrod-Kraftwerk, begleitete Schmidt während seiner langjährigen verdienstvollen Museumstätigkeit im ältesten erhaltenen Kraftwerk an der Oberen Saale, der Fernmühle Ziegenrück. Prof. Greiling erinnerte an den direkten Bezug nach Jena, denn das technische Know How für die Wasserkraftanlagen der Saale-Kaskade kam aus Jena und „Conrod“ war vom Unternehmen Carl Zeiss errichtet worden.

 

Quelle: Pressemitteilung von Martin Modes (Auszug)

Presse- und Kulturamt im Landratsamt Saalfeld-Rudolstadt

 

[Foto der Preisträger F. Schein, F. Barteld, S. Scheidig (v.l.): M. Modes]

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