Hoher Besuch im Geopark Schieferland
Besuch der Zertifizierungskommission der GeoUnion Alfred-Wegener-Stiftung im Geopark Schieferland
Zwei wichtige Termine standen in der vergangenen Woche auf dem Programm des länderübergreifenden Nationalen Geoparks Schieferland. Am Mittwoch und Donnerstag hatte sich die Zertifizierungskommission der GeoUnion Alfred-Wegener-Stiftung angekündigt, um sich ein Bild von der Umsetzung der Maßnahmen zu machen, die im Fortschrittsbericht vom November 2024 beschrieben sind. Unter Leitung von GeoUnion-Geschäftsführer Dr. Christof Ellger waren fünf weitere Kommissionsmitglieder aus ganz Deutschland angereist. Der Geopark Schieferland wurde 2019 erstmals als "Nationaler GeoPark Deutschlands" ausgezeichnet.
Die Woche endete am Sonntag auf fränkischer Seite mit einem Höhepunkt im Veranstaltungsreigen: In Ludwigsstadt wurde der neu gestaltete Geopfad Eisenberg mit einer Wanderung eingeweiht, an der sich über 100 geologiebegeisterte Wanderfreunde beteiligten. „Spätestens das hätte die Mitglieder der Kommission überzeugt, welche Zustimmung es für den Geopark bei den Menschen gibt“, sagte nach der Wanderung der Saalfeld-Rudolstädter Landrat Marko Wolfram, der als Vorsitzender des Vereins Geopark Schieferland in Thüringen e.V. den Ausbau eines lebendigen Geoparks unterstützt.
[siehe die Meldung dazu vom 08.04.2025]
„Die Kommission entscheidet, ob unser grenzüberschreitender Geopark Schieferland im Rahmen der Evaluierung die angestrebte Verlängerung des Prädikats als Nationaler Geopark Deutschlands für weitere fünf Jahre erhält“, erläuterte Andreas Gliesing, der Geschäftsführer des Vereins Geopark Schieferland in Thüringen e.V., der mit seinen Partnern auf thüringischer und fränkischer Seite ein umfassendes Programm erstellt hatte, mit dem die Kommissionsmitglieder den Geopark im „Schnelldurchlauf“ erkunden und Höhepunkte in den drei beteiligten Naturparken Thüringer Schiefergebirge/Obere Saale, Frankenwald und Thüringer Wald erleben konnten.
Die Begrüßung der Gäste übernahm auf thüringischer Seite Landrat Wolfram auf Burg Ranis, wo der Geopfad Zechsteinriff Pinsenberg und die Dauerausstellung Geologie und Bergbau des Orlatals im Mittelpunkt standen. Er berichtete in lebendigen Worten, wie er sich vor einigen Jahren bei einer Wanderung im ehemaligen Grenzgebiet für die Geologie des Schiefergebirges begeisterte.
Die Bedeutung des Museums erläuterte der 1. Beigeordnete der Stadt Ranis, Alexander Dahl. Und mit Andreas Gliesing, der über dreißig Jahre lang als Bürgermeister das Geschick der Stadt Ranis gelenkt hatte, stand der absolute Experte für Ranis zur Verfügung. „Die Kommissionsmitglieder waren vom Angebot und von der Qualität des Museums schnell überzeugt“, freut sich Wolfram.
Nach einem Besuch des Nationalen Geotops Kulmschieferfalte in Ziegenrück, bei dem Gliesing auf die Unterstützung der Projekte durch die Thüringer Geoparkförderung hinwies, erfolgte die Erkundung des Technischen Denkmals Historischer Schieferbergbau Lehesten, das neben dem Nationalen Geotop mit Göpelschacht, Mannschaftshaus, Modelldorf und Spalthütte weitere Orte bedeutender Geschichte im Naturpark Thüringer Schiefergebirge/Obere Saale aufbieten kann – wie Bürgermeisterin Nicole Vockeroth und das Vorstandsmitglied der Stiftung Historischer Schieferbergbau Lehesten, Dorit Gropp, den Gästen nahebrachten.
Der zweite Besichtigungstag führte die Kommission zunächst auf die bayerische Seite in den Naturpark Frankenwald – ins Deutsche Schiefertafelmuseum Ludwigsstadt und ins Bergbau-Magazin Stockheim mit dem Geotop Stockheimer Steinkohle. Die Bürgermeister von Ludwigsstadt und Stockheim, Timo Ehrhardt und Daniel Weißerth setzten dort zusammen mit Dr. Oliver Bär, dem Hofer Landrat und Vorsitzenden des Vereins Geopark Schieferland in Franken e.V., die erstklassige Begleitung der Gäste fort. So berichtete Dr. Bär am Sonntag bei der Geowanderung, dass die Kommissionsmitglieder auch vom Deutschen Schiefertafelmuseum begeistert waren. Dort hatte Museumsverantwortliche Manja Hünlein den umfassenden Einblick in ihr Museum gegeben.
Der Abschluss führte zurück nach Thüringen in den Naturpark Thüringer Wald zur Geopark-Infostelle Schalkau, die erst 2024 in der ehemaligen Tourist-Info eröffnet wurde – dort ist die 2008 beim Bau der ICE-Strecke zufällig gefundene Tropfsteinhöhle, die Bleßberghöhle, nun oberirdisch erlebbar. In der Ausstellung übernahm Ralf Kirchner als zertifizierter Natur- und Landschaftsführer und stellvertretender Geschäftsführer des Naturparks Thüringer Wald e.V. die fachkundigen Erläuterungen.
Die „Befahrung“ des Geoparks Schieferland wurde mit Gesprächsrunden im Haus des Volkes in Probstzella, im Blauen Salon in Lehesten und in der südthüringischen Domäne Schaumburg ergänzt. Als kompetente Gesprächspartner bewährten sich dabei die Vertreter der beiden Geologischen Landesdienste Andreas Schumann (TLUBN Weimar) und Tobias Rocktäschel (LfU Hof) ebenso wie der im vergangenen Jahr in der zentralen Geschäftsstelle in Lehesten angestellte Geologe Dr. Gunther Ulrich Aselmeyer. Aus dem Erfurter Ministerium (TMUENF) war Ben Hartung vertreten. Zusammen mit Andreas Gliesing standen auch Anja Wunder, die stellvertretende Geschäftsführerin vom Naturpark Frankenwald, und Christine Kober, Geschäftsführerin vom Naturpark Thüringer Schiefergebirge/Obere Saale, kompetent zur Verfügung und übernahmen über die zwei Tage den Fahrdienst.
(Bearbeiteter Textauszug aus der Pressemitteilung von Martin Modes, Landratsamt Saalfeld-Rudolstadt - siehe Link)
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